Ruth Dorothea Eggel und Barbara Frischling
I care – I love it.
Lustvolle Emojipraktiken als Teil neoliberaler Subjektwerdung
Bunt eingefärbt und mit übertriebener Mimik bereichern sie den grauen (Chat-)Alltag. Emojis lachen gemeinsam mit den Menschen oder auch allein Tränen. Sie bekunden in unterschiedlichen Herzformen – vom klassischen roten Herz über pinke Glitzer-Herzen bis hin zum schwarzen Herz – unterschiedliche Arten von Zuneigung oder werden ausgetauscht, um Hilfe bei Hausaufgaben zu erhalten. Neben den gelben Gesichtern, deren Farbe sich seit 2015 mit dem „skin tone modifier“ anpassen lässt,[1] gibt es auch eine Reihe von anderen Emojis: Gebäude, Fahrzeuge, Tiere. Sie können, gezielt aneinandergereiht, eine Geschichte erzählen oder völlig sinnfrei als Emoji-Block, das heißt als große Emoji-Ansammlung, das komplette Handy-Display ausfüllen. Eingesetzt in unterschiedlichsten Kontexten, an denen unterschiedliche Menschen beteiligt sind, verweisen sie auf Aushandlungs-Prozesse sozialer Beziehungen (zwischen besten Freund_innen, in romantischen Beziehungen, zwischen Eltern und Kindern, aber ebenso mit Vorgesetzten). Häufig werden sie mit Adjektiven wie »lustig«, »freundlich« oder »schön« assoziiert und lassen sich so als Teil einer durch „ästhetischen Kapitalismus” geprägten Gegenwart betrachten. Sie sprechen auf einer visuell-ästhetischen Ebene an und bestimmen das Aussehen einer Nachricht, eines Textes oder auch einer ganzen App. Konversationen mit Emojis werden als bunter, schöner und damit vielfach lustvoller wahrgenommen. Sie funktionieren, laut einer Schülerin (11 Jahre), etwa als Accessoire einer Nachricht und werden wie eine Tasche, passend zum Outfit, ausgewählt. Ein anderer Schüler (11 Jahre) ist fasziniert von ihrer Buntheit: „Das schaut dann schön fast aus, die ganzen Emojis mit den ganzen Farben oder so und wenn man drüber schaut.“[2]
Dieser Beitrag zeigt, wie Emojis als »lustvolle« Elemente von Alltagskommunikation verstanden werden, aber darüber hinaus je nach Kommunikations-Kontext (wer kommuniziert?) an individuellen Ausdrucksweisen beteiligt sind. Trotz ihrer personalisierten Ausdrucksmöglichkeit verstehen sie sich gleichzeitig als genormtes, uniformes Emotions-»Raster«, auf das Menschen in ihrer Alltagskommunikation zurückgreifen. Als eine »quick and dirty« Form der Kommunikation wird insbesondere die scheinbare Effizienz von Emojis geschätzt. Wir werden ausführen, wie sich Emojis als subjektivierte und zugleich standardisierte Kommunikationspraktiken vor dem Hintergrund neoliberaler Ideale interpretieren lassen. Dabei wird sowohl die Lust an und durch Emojis in Alltagspraktiken thematisiert als auch die Frage, wie Emojis als „emotional practice“[3] zum einen neoliberale Subjektzusammenhänge sichtbar machen und zum anderen ihre Rolle bei der Gestaltung selbstbestimmter emotionaler Erfahrungen verdeutlichen.
Emojipraktiken als Teil von „Emotionspraktiken” verstehen wir mit Monique Scheer als „practices involving the self (as body and mind), language, material artifacts, the environment, and other people“[4]. Als solche sind Emojipraktiken ein »doing emotion«, eine interaktive Praxis, durch die gesellschaftliche Realität konstruiert wird, ohne, im Sinne von Scheer, innerliche Gefühle und Erfahrungen von äußerem Ausdruck zu trennen.[5]
Ausgehend von den Ergebnissen einer ethnografischen multi-methodischen Erhebung stellen wir dar, wie Emojis im Alltag verwendet und gelesen werden. Bisher beteiligten sich insgesamt 32 Schüler_innen einer Allgemeinbildenden Höheren Schule in Österreich im Alter von 10 bis 15 Jahren. Gruppeninterviews mit 7-10 Teilnehmer_innen wurden als Einstieg genutzt, um erste Eindrücke, Ideen und Meinungen zum Fragenkomplex zu erheben und ein Nachdenken für die späteren ausführlichen Interviews anzuregen. Anschließend führten die Schüler_innen über 10 Tage ein eigens konzipiertes Emoji-Tagebuch. Die so in Erfahrung gebrachten Praktiken wurden im Anschluss in themenzentrierten Interviews mit jeweils zwei (in Ausnahmefällen drei) Schüler_innen besprochen und ergänzt. Das zur Verfügung stehende Material umfasst neben den Interviews auch die umfangreichen Datensätze der Tagebücher (siehe Abb.1).
„A smile is contagious“[6]
„Mit Emojis verbinde ich immer so glücklich sein und so.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Emojis funktionieren als »lustvolle« und »lustige« Elemente in Online-Kommunikationen und sind daher auf vielschichtige Weise mit dem Begriff der Lust selbst verbunden. Als Teil von Emotionspraktiken verweisen sie zudem auf eine alltägliche Betonung von Gefühlen. Eva Illouz konstatiert für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts eine generelle „Intensivierung des Gefühlslebens“[7]. Diese äußere sich vor allem darin, dass in neoliberalen Logiken des alltäglichen Handelns neben Rationalität auch der Emotionalität zunehmend Bedeutung zugewiesen werde. Emotionale Erfahrungen haben sich als „legitime” Entscheidungsgrundlage etabliert (z.B. wenn es darum geht, einen Job aufzugeben, weil man unglücklich damit ist). Zugleich werden emotionale Erfahrungen bewusst von Akteur_innen eingesetzt, um ein bestimmtes (emotionales) Erlebnis zu gestalten.[8] Emojipraktiken können als ein Mittel zur Ermöglichung emotionaler Erfahrungen verstanden werden.
Durch ihre Popularität zeichnen sich für verschiedene Emoji-Formen bestimmte Konventionen zum »richtigen« Gebrauch ab; als grundlegendste fungiert ihre bloße Präsenz, da sie Teil einer erwarteten Höflichkeit oder Freundlichkeit sind:
„Wenn man jetzt nur schreibt ‚Heute ist ein cooler Tag‘, dann ist das nicht so gut, wie wenn du schreibst ‚Heute ist ein cooler Tag‘ und dann einen fröhlichen Smiley oder eben den mit der Sonnenbrille oder so etwas. Weil das bekräftigt das dann ein bisschen, von der Ausdrucksweise.“ (Schüler, 11 Jahre)
Schon die Geschichte des gelben »smiley face« ist mit seiner positiven Auswirkung auf die Stimmung verbunden: Das US-Versicherungs-Unternehmen »State Mutual Life Insurance Company of Worcester« beauftragte 1963 den Werbegraphiker Harvey Ball „to create something cheery“ für eine Kampagne, die nach einer Unternehmens-Fusionierung die Stimmung bei der Belegschaft verbessern sollte.[9] In Folge wurde das von Ball entworfene Symbol, ein gelb bemalter Kreis mit zwei Punkten als Augen und einem lächelnden Mund, auf Anstecker gedruckt und an die Belegschaft verteilt.[10] „A smile is contagious. It is entertainment and medicine. It is food for friendship.“, versprach ein Ankündigungs-Text im firmeninternen Magazin 1964.[11] Das »smiley face« war – mit seiner freundlichen Gute-Laune-Konnotation – bereits Mitte der 1960er Jahre in ökonomische Strukturen eingebunden. Gegenwärtig reicht die Palette der zur Verfügung stehenden Emojis weit über den von Ball entworfenen lächelnden Smiley hinaus.
„Ich schicke halt so normale Smileys. Lachsmiley oder so.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Der als »normales« Emoji beschriebene Smiley verdeutlicht eine generelle Tendenz: Es handelt sich nicht um das von Ball entworfene »smiley face«, sondern um das Tränen lachende Emoji (LOL-Emoji/Face with Tears of Joy), das neben anderen ausdrucksstarken Emojis, wie etwa dem roten Herz, nicht nur von den Interviewpartner_innen am häufigsten genutzt wird[12] (Vgl. Abb. 2), sondern auch auf Social-Media-Plattformen am populärsten ist.[13]
Der lächelnde Smiley wurde durch ein expressiveres lol (laughing out loud) abgelöst, das in seiner Visualisierung mit comichaft und mangaesque[14] überzogenen spritzenden Tränen eine generelle Überhöhung von Gefühlsausdrücken online verdeutlicht. Zudem werden mit diesem Tränen lachenden Emoji sonst mit Traurigkeit assoziierte Tränen zu positiv konnotierten Glückstränen umgedeutet. Zentral ist neben dem Imperativ zum intensiven Gefühlsausdruck der Impetus, nicht beliebige, sondern insbesondere fröhliche oder glückliche Emojis zu verwenden:
„Ich hab nie traurige verwendet. Ich hab immer nur glückliche verwendet.“ (Schülerin, 12 Jahre)
Zur Betonung des eigenen Ausdrucks werden Emojis zusätzlich oft „verdoppelt“, indem mehrere gleiche oder ähnliche Emojis nebeneinandergestellt werden.
„Wenn ich was lustig finde, andere Leute schicken ja drei Mal den gleichen Lach-Smiley. Ich schicke da irgendwie drei verschiedene. [...] Also für mich haben die alle so eine eigene Bedeutung und wenn es dann noch einen anderen dazu [gibt], dann ist es ein bestimmtes Lachen.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Gerade diese Vervielfachung verweist auf eine neoliberale gesellschaftliche Disposition, in der ein Überschuss und Überfluss von Gefühlen ausgedrückt wird, der im Kontext von Emojipraktiken an vielen Stellen deutlich wird. Der Soziologe Roy Coleman sieht den Zusammenhang zwischen überbordenden Gefühlen und neoliberaler Logik im Moment der „deregulation“, denn: „deregulation here refers to loosening or abandoning constraints“[15], eine Haltung, die er auch in vorherrschenden Emotionspraktiken gespiegelt sieht. Die genannten Beispiele zeigen eine Überhöhung der Emojipraktiken auf mehreren Ebenen: Die bevorzugte Verwendung von besonders ausdrucksstarken Emojis und ihre Verstärkung durch die Verwendung mehrerer Emojis zeigen Deregulierung, während der Hang zu »freundlichen« und »glücklichen« Emojis mit neoliberalen Imaginationen eines »erfolgreichen« Individuums korrespondieren.
Welche Bedeutung Emotionen in diesem Zusammenhang zukommt, verdeutlicht Eva Illouz, die konstatiert, „dass das persönliche Leben und die emotionale Erfüllung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts für das Selbst zu einem zentralen Ziel und beherrschenden Gedanken geworden sind. Emotionale Lebensprojekte stehen im Mittelpunkt der Identität von Individuen (...)“[16]. In diesem Sinne kann man Emojipraktiken als eine Möglichkeit für Individuen verstehen, sich – als „unternehmerisches Selbst“[17] – auf eine positive Art und Weise zu inszenieren, als glückliches (und damit erfolgreiches) Subjekt. Zugleich wird damit das eigene Bedürfnis nach einer lustvollen emotionalen Erfahrung bedient.
Emojis scheinen (scheinbar selbstverständlich) Gesichtsausdrücke nachzuahmen und werden daher oft als direkte Darstellung von Mimik und Körper verstanden. Körperlichkeit ist Emotionspraktiken inhärent, so Monique Scheer, denn Emotionen lassen sich als „Tun, eine Aktivierung des immer schon von Diskurs und Sozialität durchdrungenen Körpers“ beschreiben.[18] Das zeige sich durch „ein automatisches Abspulen von habitualisierten Erregungsmustern oder eine (mehr oder weniger bewusste) mimische Veränderung, Körperbewegung oder sprachliche Äußerung“.[19] Auch während unserer Forschung erklärten uns die Interviewpartner_innen unter Einsatz ihres Körpers, welche Emojis sie verwendeten (die Phrase „Der da.“ – begleitet von einem »Vorzeigen« des Emojis – findet sich mehrfach in den Transkriptionen). Zudem wurden Gesichtsausdrücke und Bewegungen, die eindeutig mit bestimmten Emojis verbunden sind, regelmäßig in der Alltagskommunikation imitiert. Als besonders markante Beispiele lassen sich das Affen-Emoji, das sich die Augen zuhält (see-no-evil monkey), ein Smiley mit zwei winkenden Händen neben dem Gesicht (hugging face) sowie ein Smiley mit grübelnd vorgehaltener Hand (thinking face) nennen. Diese Beispiele korrespondieren mit der festgestellten Tendenz des Überbordenden und zur Übertreibung Neigenden.
Intimität durch symbolische Präsenz
Gerade da Emotionen vermeintlich dem Subjekt innewohnen und sich nicht durch Beobachtung von außen beurteilen lassen[20], erfüllen Emojis ein Bedürfnis nach unmittelbar wahrgenommener Kommunikation der eigenen emotionalen Erfahrung. Die beschriebene Verbindung zwischen Emojipraktiken und Körper suggeriert potenziell eine Kohärenz zwischen Emojis und sendender Person. Zugleich verweisen sie aber nicht notwendigerweise auf eine körperliche Entsprechung, denn nicht immer korrespondiert ein lachendes Emoji mit einem Lachen der beteiligten Personen. Dies wird als Ausnahmefall beschrieben:
„Wenn ich zum Beispiel mit meiner Freundin irgendwas Lustiges schreibe und sie dann solche lustigen Lach-Emojis schreibt, dann tu ich auch manchmal lachen.“ (Schülerin, 11 Jahre)
Vielmehr nehmen Emojis hier eine symbolische Bedeutung ein, die als »Auf-den-anderen-Zugehen« interpretiert wird. Unabhängig davon, ob die Erfahrungen der Beteiligten korrelieren (hier das gemeinsame Lachen), können sie als Emotionspraxis der involvierten Personen verstanden werden. Durch den starken imaginierten und oft selbst-referentiellen Charakter können Emojipraktiken zugleich im Sinne von Eva Illouz als „fictional emotions“ gelesen werden. Im Prozess von „fictional emotional imagination“ werden laut Illouz emotionale Interaktionen durch abstrakte, ästhetische Auslöser (z.B. Filme, Bücher, Inhalte ohne direkte persönliche Involvierung) imaginiert und so Gefühle beim Individuum hervorgerufen.[21] „[T]hey are generated by involvement with aesthetic forms and are self-referential: that is, they refer back to the self, and are not part of an ongoing and dynamic interaction with another.“[22] Als gefühlsbeladene Zeichen können Emojis emotionale Erfahrungen kommunizieren, die in digitaler Kommunikation sonst als schwierig vermittelbar beschrieben werden. Dadurch wird ihre Rückbezüglichkeit auf Erfahrungen sozialer Beziehungen in Offline-Kontexten deutlich.
„Dass man seine Gefühle damit ausdrücken kann, ohne dass man sich jetzt selber trifft [...]. Es ersetzt aber nicht das, wenn man sich persönlich trifft, das ist nur so für nebenbei.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Emojis können – wie oben beschrieben – als verkörperte Praktiken gelesen werden und führen zu einem Gefühl von Präsenz, das Intimität stärken kann.[23] Bei computer-vermittelter Kommunikation, so der Kommunikationswissenschaftler Alex Lambert, sei „a sense of one anothers embodied characteristics“ nötig „to evoke a sense of intimate presence. This sense of embodiment can be produced through a variety of media, not just in face-to-face synchronous contexts.”[24] Textbasierte Kommunikation (Briefe, E-Mails) könne zum Beispiel durch deskriptives Schreiben und andere rhetorische Mittel ein Gefühl von Embodiment herstellen.[25] Emojis lassen sich in diesem Zusammenhang als visuelle Mittel verstehen, denen ein hohes deskriptives Potenzial innewohnt. Durch ihre Überhöhung und ihre Verkörperlichung vermitteln Sie ein Präsenzgefühl – unabhängig davon, wie präsent die Beteiligten sind.
Die beschriebene Körperlichkeit ist auch Ausgangspunkt für verschiedene Personalisierungs-Möglichkeiten von Emojis. Mit der App »Bitmoji« kann zum Beispiel ein eigener Avatar erstellt werden:
„Das heißt so Bitmoji. Ja, das kann man dann über eine App erstellen und dann hat man seinen eigenen [Emoji]. Kann man alles aussuchen. Gesicht, Haare und die Augenfarbe oder so. Das ist voll lustig. Ich find das ganz cool.“ (Schülerin, 11 Jahre)
Die am eigenen Aussehen angelehnte Figur kann dann in verschiedenen Situationen (etwa auf einer Couch liegend oder als wandernde Pizza-Schnitte) dargestellt werden und mittels Messenger-Apps versendet werden.[26]
Bitmoji ist bei Snapchat auf besondere Weise eingebunden[27] und bietet mit »Friendmoji« die Option, in einem Bild zwei »befreundete« Avatare zu vereinen (siehe Abb.3).
„Ich finde Snapchat ist bei manchen Sachen weiter voraus, weil da kann man schon so selber welche erstellen, das ist dann auch voll lustig, weil es dann persönlich ist, nicht jeder gleich aussieht.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Eine weitere Variante der Personalisierung von Emojis mittels Gesichtsausdruck und Stimme bietet das iPhone X. Eine integrierte Funktion erstellt, basierend auf einer Kameraaufnahme des eigenen Gesichts (und Audioaufnahmen der Stimme), »Animojis« (animierte Emojis). Die Kameratechnologie verspricht laut Werbetext eine individuelle Analyse der Gesichtsausdrücke durch deren Einfangen.[28] Beide Beispiele, sowohl »Bitmojis« mit Avataren, die an das Aussehen der Nutzer_innen angelehnt sind, als auch die auf der Mimik basierenden »Animojis«, koppeln die Emoji-Verwendung eng an die eigene Körperlichkeit.
Vom normierten Bild heben sich auch Emojis ab, die mit einer besonderen Bedeutung belegt und so durch die Nutzer_innen angeeignet werden. Eine solche Bedeutungsänderung beschreibt eine Schülerin (15 Jahre) am Beispiel des schwarzen Herz-Emojis, das seit einem Update verfügbar ist:
„Ich fand das so cool, weil es eben nicht so Mainstream war, wie halt irgendwie diese Roten. Und ich fand die irgendwie mit der Zeit schon langweilig. Und deswegen hab ich ihr [beste Freundin] die immer geschickt, weil sie die so cool fand. Und witzigerweise war das auch einer ihrer Lieblings-Smileys zu der Zeit. [...] Weil es für uns beide irgendwie unser Lieblings-Smiley ist, hat es irgendwie für mich also irgendwie viel mehr Bedeutung. Aber ich glaube, andere Leute würden das jetzt nicht so ganz verstehen, wenn ich denen plötzlich ein schwarzes Herz schicke. Ich glaube, die würden das einfach als Herz, nicht als dieses besondere Herz aufgreifen. Ja also für mich hat das schon irgendwie mehr Bedeutung. Ich schicke es jetzt auch nicht IMMER. Oder halt nicht so oft. Aber wenn halt was wirklich BEWEGENDES ist, dann halt schon.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Das schwarze Herz, das nur verwendet wird, „wenn halt was wirklich BEWEGENDES ist“, wird von »normalen« roten oder rosa Herzen unterschieden, die an viele unterschiedliche Menschen geschickt werden. Zudem verwenden die Interview-Partner_innen oft »Insider«-Emojis, die ihre Bedeutung im Rahmen einer bestimmten Beziehung erlangen:
“Also meine Freundin und ich wir haben so dieses Oktopus-Zeichen und so einen Freundschafts-Spruch und den schicken wir jetzt immer so dazu, wenn wir schreiben. Einfach so. Das wissen nur wir, was das bedeutet.” (Schülerin 14 Jahre)
Als Freundschafts-Praxis werden nicht dezidiert mit Freundschaft oder Zuneigung konnotierte Emojis wie der hier erwähnte Oktopus herangezogen und angeeignet, indem sie als besondere Zeichen von Zuneigung beziehungsweise als »intimer« Code Auskunft über Beziehungen der Beteiligten geben und diese zugleich vertiefen.
A like a day keeps the haters away
Emojis stellen einerseits einen Bezug zu den Gefühlen und Körpern der Nutzer_innen her, andererseits entziehen sich Emojipraktiken dieser Zuordenbarkeit. Der Lachsmiley, der nicht immer mit einem tatsächlichen Lachen einhergehen muss, veranschaulicht dies. In diesem Sinn ist die Verwendung von Emojis gleichzeitig durch Eindeutigkeit und Uneindeutigkeit, durch Uniformität wie durch Individualität geprägt. „[T]hey simplify as much as they diversify digital communication“, halten Luke Stark und Kate Crawford fest und beschreiben Emojis als „generic basic-wear of digital communication“.[29]
Als Beispiel für eine solche Normierung von Gefühlen, die in das Facebook-Interface eingebettet wurde, lassen sich der »Gefällt Mir«-Button und andere »Reactions« nennen. 2009 eingeführt, stellt der »Gefällt mir«-Button (engl. »Like«) eine sehr allgemeine, genormte Variante dar, auf Meldungen, Bilder o.Ä. zu reagieren. »Gefällt mir« kann, so Christoph Bareither und Kaspar Maase, als „alltagsästhetisches Urteil“ verstanden werden beziehungsweise noch spezifischer als „schwaches Geschmacksurteil ohne Gefahr, sich aus dem Mainstream herauszukatapultieren“, und zudem auf unterschiedlichste Phänomene angewendet werden.[30]
Die 2016 weltweit eingeführten Facebook-»Reactions« stellen dem »Gefällt Mir«-Button weitere gefühlsbetonte Optionen zur Seite: Seither können Nutzer_innen der Plattform mit fünf weiteren Emojis auf Inhalte reagieren. Neben »Gefällt mir« (bildlich repräsentiert durch den nach oben gehaltenen Daumen) existieren nun: »Love« (Herz-Emoji), »Haha« (lachendes Emoji mit zugekniffenen Augen), »Wow« (Emoji mit offenem Mund und hochgezogenen Augenbrauen), »Traurig« (Emoji mit nach unten gezogenen Augen und Mund und einer Träne), »Wütend« (vor Wut rotes Emoji mit nach unten gezogenen Augen). (Siehe Abb. 4).
Mit diesen Reaktionsmöglichkeiten wird nicht nur ein klares, beschränktes Raster vorgegeben, es wird grundsätzlich vorausgesetzt, dass Menschen (gefühlsbetont) auf Online-Inhalte reagieren. Durch das Interface wird quasi ein Normal-Zustand geschaffen, der die gefühlsbetonte subjektive Wertung bzw. Interaktion in den Mittelpunkt rückt und normalisiert. Im Kontext der Aufmerksamkeits-Ökonomie werden diese Gefühle quantifiziert: Neben den die »Reaction« repräsentierenden Emojis stehen Zahlen, die darüber informieren, wie viele Nutzer_innen mit »Love« reagiert haben oder wie viele einen Post »traurig« finden. Je mehr Reaktionen, desto höher die Sichtbarkeit des Online-Inhalts. Dadurch werden im Sinne Illouz’ Gefühle als Waren erschaffen.[31] Die online vergebenen Herzen und wütenden Gesichter werden in mehrfacher Weise zu (Emotions-)Waren: Für die Nutzer_innen, die zeigen, wie sie für eine Sache »brennen« und so ihren Status als engagiertes Subjekt demonstrieren, für die Urheber_innen der Online-Inhalte, deren Bilder und Worte durch die »Reactions« mit Gefühlen entlohnt werden. Diese beiden Positionen überlappen sich, sodass es zu einem Wechselspiel kommt. Das limitierte Emotions-Raster steigert die Effizienz, was auf Kosten der Differenziertheit erfolgt. Alex Lambert führt am Beispiel der Beziehungs-Tracking-App »PplKpr« aus: „The user must choose from a limited set of moods that ignore a much richer and personalised repertoire of emotional descriptions. A single emotional measurement is encouraged for each social situation, making it difficult to monitor changes in emotion or the experience of multiple emotions simultaneously.”[32] Die daraus resultierende Diskrepanz wird am Beispiel des beliebten Herz-Emojis deutlich.
„Man benutzt HAUPTsächlich Herzchen.“ (Schülerin, 11 Jahre)
Das rote Herz-Emoji, dem eine so offensichtliche Bedeutung anzuhaften scheint – die der (romantischen) Liebe –, führt trotz der vermeintlichen Eindeutigkeit zu vielen Missverständnissen und verdeutlicht die ambivalenten Bedeutungen von Emojis. Exemplarisch wird es hier als Beispiel intensiver (intimer) Emotionspraxis aufgegriffen, da es die in diesem Beitrag beschriebenen Mechanismen und Verknüpfungen von neoliberalen Idealen, Identitäts- und Subjektkonstruktion und Beziehungspflege verdeutlicht.
Herz-Emojis zeigen exemplarisch, dass Emotionen „als Kommunikations- und Tauschmedien in sozialen Beziehungen“ eingebettet sind und daher über die individuelle Bedeutungsebene hinausreichen.[33] Besonders bei der Anbahnung von Freundschaften spielen sie eine wichtige Rolle, da sie durch selbstreferentielle Emotionen stärker als andere Emojis den Eindruck von »Intimität« oder die Bereitwilligkeit zur weiteren Kontaktaufnahme vermitteln können.
„Wenn man mal sich gerade erst kennenlernt oder so und der schreibt halt auch so Herz-Smiley zurück. Merkst du eben so, dass er, also dass er dich mag und dass wir befreundet sein können.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Die Anforderungen an die einzelnen Individuen, sich mit (Herz-)Emojis »richtig« auszudrücken, sind hoch. Da sowohl der richtige Einsatz als auch das Fehlen eines erwarteten (Herz-)Emojis nicht nur situativ bedingt ist, sondern auch von verschiedenen Kontexten und Lesarten von Sender_innen und Empfänger_innen abhängig ist, kann die Auswahl des »richtigen« Emojis für die Akteur_innen zu einem Balanceakt werden. Dabei treffen verschiedene Überlegungen und Imaginationen von Freundschaft und (romantischer) Liebe sowie gesellschaftliche Geschlechterideale aufeinander:
„Mit meinem besten Freund schicke ich immer ein Herz, aber da weiß man, dass das mein Freund ist. Aber wenn du den jetzt nicht so gut kennst und so, dann schickt er so ein Herz-Smiley, dann willst du auch eins zurückschicken, weil es halt komisch ist, wenn du keins zurückschickst, aber dann denkt sich der WIEDER irgendwas Komisches. Ja, das ist dann immer [eine] komische Situation. (Lachen).“ (Schülerin, 14 Jahre)
Die Widersprüchlichkeit dieses Emojis wird daran deutlich, dass es manche Interviewpartner_innen nur in den intimsten Beziehungen einsetzen, während andere es gerade in diesem Kontext nicht verwenden:
„Die GANZE Zeit Herzchen ist ja auch blöd. Aber zu so anderen Freundinnen kann man das schon machen, aber die beste Freundin weiß das eh. Von dem her.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Durch die inflationäre Nutzung des Herz-Emojis ergibt sich eine Erwartungshaltung und mitunter sogar ein »Zwang«, es zu benutzen. Die exzessive Nutzung führt zu einer normalisierten Praxis und sozialen Notwendigkeit. Nachrichten ohne Herz-Emojis haben nicht nur das Potential, zu beunruhigen, ihre Abwesenheit kann als Fehlverhalten der eigenen Person interpretiert werden:
„Ich glaube auch immer, wenn mir jemand auf einmal eine Nachricht schickt ohne Emoji, dass ich jetzt etwas falsch gemacht habe. (...) Also ich finde schon, dass das eine Auswirkung auf die Unterhaltung hat.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Emojis abstrahieren Emotionspraktiken, die sonst von Angesicht zu Angesicht vollzogen werden. Die Körperlichkeit von Emojipraktiken trägt durch ein gesteigertes Präsenz-Gefühl zu Intimität bei.[34] Das Herz als abstrakte Visualisierung eines Körperteils stellt diese Verbindung besonders in den Vordergrund.
Der Konsum von Emojis kann als Konsum von emotionaler Erfahrung verstanden werden, der laut Illouz nicht als eine das Subjekt überlagernde Praxis verstanden werden kann, weil die Inszenierung des Selbst vielfach in den Dienst des Konsums (von Emotionen) gestellt werde.[35] Um die Intensität von Emotionen zu steigern, werden unterschiedliche Strategien angewandt wie etwa ein überhöhter oder überzogener Ausdruck, die Dopplung von Emojis sowie Emojis mit stärkerem Rückbezug auf die eigene Person und den eigenen Körper (wie etwa »Bitmojis« oder »Animojis«). Eine weitere Form der personalisierten Verwendung von Emojis ist die Aneignung von Emojis. Wie in diesem Beitrag am Beispiel des schwarzen Herzens gezeigt, bieten »Insider«- und angeeignete Emojis eine Möglichkeit, sie mit neuer, individueller Bedeutung zu füllen.
Als lustvolles Symbol, das dem Imperativ des positiven Gefühlsausdrucks folgt, zeigt das Herz-Emoji, wie die Objektifizierung von Emotionen durch ihre Visualisierung eine Vermarktbarkeit ermöglicht. „Capitalist economics, politics and culture are fostered on the basis of inflamed passions“[36], meint Roy Coleman. Das Herz-Emoji kann als ein solcher Ausdruck von »brennenden« Emotionen gelesen werden. Als Reaktion auf Online-Inhalte (etwa ein schönes Instagram-Bild, ein netter Snap, ein guter Spruch) wird es von unseren Interviewpartner_innen als die passende Antwort in diversen Situationen beschrieben, da es eine Zustimmung oder Befürwortung (in exzessiver Weise) ausdrückt. Durch einen fixierten visuellen Ausdruck werden „Gefühle in Waren verwandelt – ‚kommodifiziert‘“[37]. Zugleich ist das Herz-Emoji als „Gefühlsware“ nicht nur extrem populär, sondern auch in einem so hohen Ausmaß in Gebrauch, dass es bereits alleine aufgrund der inflationären Verwendung in intimen Beziehungen seine Bedeutung für die Empfänger_innen verlieren kann:
„Man kriegt immer irgendwelche, aber man freut sich dabei nicht. Das ist immer nur so normal!“ (Schülerin, 12 Jahre)
Die Zweischneidigkeit neoliberaler Emotions-Politiken – der Neoliberalismus selbst kann laut Coleman als „emotional project“ verstanden werden[38] – wird im Kontext von Emojipraktiken besonders deutlich. Einerseits ist das Individuum gefordert, Nachrichten durch Emojis fröhlicher und ansprechender zu gestalten, andererseits verlieren diese dadurch zugleich an Bedeutung, da sie nicht mehr als spezifischer persönlicher Ausdruck gelesen oder erlebt werden.
Roy Coleman verweist darauf, dass neoliberale „deregulation“, die nach einem (emotionalen) Überschuss strebt, auch eine Unzufriedenheit bedingt. „This means that contemporary capitalism ‚works’ on the basis of the desiring and striving aspect of human nature and its insatiability (unfettered desire and constant dissatisfaction).“[39] So ergibt sich ein Dilemma, weil gerade durch die Konvention, Emojis zu verwenden, ihre Präsenz nicht automatisch als freundlich oder positiv bewertet wird, da sie Teil einer normalisierten Praxis sind. Ihre bloße Anwesenheit reicht für eine (positive) emotionale Erfahrung oft nicht aus, ihre Abwesenheit führt jedoch zu Enttäuschung.
„Manchmal, wenn man nicht genau weiß, was man darauf antworten soll, helfen Smileys irgendwie. Nur so ein EIN Smiley. Also man weiß irgendwie nicht, ob man jetzt noch darauf antworten soll oder nicht. Auf irgendeine Nachricht, dann ist manchmal dieser Lach-Smiley, finde ich, der LOCKERT einfach alles auf. Aber eigentlich innerlich drinnen denkt man sich einfach so ‚Nä’.“ (Schülerin, 15 Jahre)
Obwohl sie diese Ambivalenz in sich tragen, bleiben Emojis in den Alltagserfahrungen unserer Interviewpartner_innen zumeist lustvoll und fröhlich konnotiert. Sie werden eingesetzt, um sich selbst und andere aufzuheitern. Ihr bloßes Auftauchen hebt manchmal die Stimmung und führt dazu, spontan das Handydisplay anzugrinsen.
“Wenn ich ganz ganz happy bin, schreibe ich meistens meiner besten Freundin ganz ganz viele [Emojis] und warte, bis sie mir zurückschreibt.” (Schülerin, 12 Jahre)
Als erwarteter Bestandteil von Online-Kommunikation sind Emojis zentraler Teil von Emotionspraktiken im Alltag, sowohl zur Pflege sozialer Beziehungen als auch im Kontext neoliberaler Identitätskonstruktionen. Das Individuum wird eingeladen, die eigenen Emotionen auszudrücken, den Moment nicht nur zu genießen, sondern auch einen visuellen Beweis dafür zu teilen. Die unausgesprochene Übereinkunft, bevorzugt positive, nicht neutrale oder negative Emojis zu verwenden, betont eine „stay positive“-Haltung, die wiederholt in den Interviews deutlich wurde. Emojipraktiken reproduzieren im Sinne einer selbstbestimmt gestalteten emotionalen Erfahrung der Akteur_innen Vorstellungen vom intensiven „Im-Moment-Leben”. Sie vereinen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit und verweisen auf das Paradoxon neoliberaler Subjektkonstruktion.
[1] Die Hauttöne orientieren sich dabei an der sogenannten Fitzpatrick-Skala, die nicht unumstritten ist, da sie 1975 im Bereich der Dermatologie eingeführt wurde, um zunächst nur Personen mit „weißer“ Hautfarbe zu klassifizieren, dunklere Hauttöne wurden nachträglich miteinbezogen. Zudem wird der hellste Hautton als Typ I eingestuft, der dunkelste als Typ VI. Vgl. Luke Stark, Kate Crawford: The Conservatism of Emoji: Work, Affect, and Communication, in: Social Media + Society July – December 2015: S. 1-11, hier S. 7.
[2] Alle zitierten Interviews sind den Transkripten unserer Gespräche zwischen 7. und 28. Juni 2017 entnommen, die im Rahmen der beschriebenen Forschung durchgeführt wurden.
[3] Vgl. Monique Scheer: Are Emotions a Kind of Practice (and is that what makes them have a History)? A Bourdieuian Approach to Understanding Emotion, in: History and Theory 51, 2012, S. 193-220.
[4] Ebd. S. 193.
[5] Vgl. Monique Scheer: Emotionspraktiken. Wie man über das Tun an die Gefühle herankommt, in: Matthias Beitl, Ingo Schneider (Hg.): Emotional Turn?! Europäisch ethnologische Zugänge zu Gefühlen und Gefühlswelten, Wien 2016, S. 15-36, S. 16.
[6] Luke Stark, Kate Crawford: The Conservatism of Emoji: Work, Affect, and Communication, in: Social Media + Society July – December 2015. S. 1-11, hier S. 2.
[7] Eva Illouz: Einleitung – Gefühle als Ware, in: Eva Illouz (Hg.): Wa(h)re Gefühle. Authentizität im Konsumkapitalismus. Berlin 2018, S. 28.
[8] Vgl. Ebd. S. 20.
[9] Vgl. Luke Stark, Kate Crawford: The Conservatism of Emoji: Work, Affect, and Communication, in: Social Media + Society July – December 2015, S. 1-11, hier S. 2.
[10] Vgl. Ebd.
[11] Vgl. Ebd.
[12] Diese Emojis führten die Interview-Partner_innen am häufigsten in den Emoji-Tagebüchern an.
[13] Vgl. Mona Chalabi: The 100 most-used Emojis, 05.06.2014, Online unter: https://fivethirtyeight.com/features/the-100-most-used-emojis/ (Zugriff: 27.02.2018).
[14] Mangas (japanische Comics) sind von Stilelementen des überhöhten Gefühlsausdrucks gekennzeichnet. Z.B. Extrem große (ausdrucksstarke) Augen, starke Verzerrungen der Gesichtszüge und überzogene Darstellungen von (spritzenden) Schweißperlen oder Tränen.
[15] Roy Coleman: Neoliberal Capitalism, Emotion and Morality, Online unter: https://emotionalstates.wordpress.com/2016/07/07/neoliberal-capitalism-emotion-and-morality/ (Zugriff: 27.02.2018).
[16] Eva Illouz: Einleitung – Gefühle als Ware, in: Eva Illouz (Hg.): Wa(h)re Gefühle. Authentizität im Konsumkapitalismus. Berlin 2018, S. 21.
[17] Vgl. Ulrich Bröckling: Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform, Frankfurt a. M. 2007.
[18] Monique Scheer: Emotionspraktiken. Wie man über das Tun an die Gefühle herankommt, in: Matthias Beitl, Ingo Schneider (Hg.): Emotional Turn?! Europäisch ethnologische Zugänge zu Gefühlen und Gefühlswelten, Wien 2016, S. 15-36, S. 23.
[19] Vgl. Ebd. S. 23-24.
[20] Eva Illouz: Fazit: Auf dem Weg zu einer postnormativen Kritik der emotionalen Authentizität, in: Eva Illouz (Hg.): Wa(h)re Gefühle. Authentizität im Konsumkapitalismus, Berlin 2018, S. 28.
[21] Vgl. Eva Illouz: Why Love hurts. A sociological Explanation, Cambridge/Maden 2012, S. 209f.
[22] Ebd., S.210.
[23] Vgl. Alex Lambert: Bodies, Mood and Excess. Relationship tracking and the Technicity of Intimacy, in. Pablo Abend, Mathias Fuchs (Hg.): Digital culture & Society Vol. 2., Issue 1 “Quantified Selves and Statistical Bodies, Bielefeld 2016, S. 71-88, hier S. 78.
[24] Ebd.
[25] Vgl. Ebd.
[26] Mit dem Instant-Messaging-Dienst WhatsApp begannen die meisten der Interviewpartner_innen Emojis zu nutzen. Diese weit verbreitete App und andere in der Altersgruppe populäre Anwendungen (wie zum Beispiel Snapchat oder Instagram) spielen für die Emojipraktiken der Interviewpartner_innen eine zentrale Rolle.
[27] Im Juli 2016 wurde Bitmoji von Snapchat aufgekauft. Vgl. News – Bitmoji! – Snap.inc: https://www.snap.com/en-US/news/post/bitmoji (Zugriff: 22.02.2018)
[28] Vgl. Animojis auf dem iPhone verwenden: https://support.apple.com/de-at/HT208190 (Zugriff: 26.02.2018).
[29] Luke Stark, Kate Crawford: The Conservatism of Emoji: Work, Affect, and Communication, in: Social Media + Society July – December 2015, S. 1-11, hier S. 4.
[30] Vgl. Kaspar Maase, Christoph Bareither, Brigitte Frizzoni, Mirjam Nast: “Gefällt mir!” Empirische Kulturforschung im Feld ästhetischer Praktiken und Märkte: Eine Einleitung, in: Dies. (Hg.): Macher – Medien – Publika. Beiträge zur Europäischen Ethnologie zu Geschmack und Vergnügen, Würzburg 2014, S. 7-16, hier S. 7.
[31] Vgl. Eva Illouz: Einleitung – Gefühle als Ware, in: Eva Illouz (Hg.): Wa(h)re Gefühle. Authentizität im Konsumkapitalismus, Berlin 2018, S. 31.
[32] Alex Lambert: Bodies, Mood and Excess. Relationship tracking and the Technicity of Intimacy, in. Pablo Abend, Mathias Fuchs (Hg.): Digital culture & Society Vol. 2., Issue 1 “Quantified Selves and Statistical Bodies, Bielefeld 2016, S. 71-88, hier S. 80.
[33] Vgl. Monique Scheer: Emotionspraktiken. Wie man über das Tun an die Gefühle herankommt, in: Matthias Beitl, Ingo Schneider (Hg.): Emotional Turn?! Europäisch ethnologische Zugänge zu Gefühlen und Gefühlswelten, Wien 2016, S. 15-36, hier S. 16.
[34] Vgl. Alex Lambert: Bodies, Mood and Excess. Relationship tracking and the Technicity of Intimacy, in. Pablo Abend, Mathias Fuchs (Hg.): Digital culture & Society Vol. 2., Issue 1 “Quantified Selves and Statistical Bodies, Bielefeld 2016, S. 71-88, hier S. 78.
[35] Eva Illouz: Einleitung – Gefühle als Ware, in: Eva Illouz (Hg.): Wa(h)re Gefühle. Authentizität im Konsumkapitalismus. Berlin 2018, S.22.
[36] Roy Coleman : Neoliberal Capitalism, Emotion and Morality, Online unter: https://emotionalstates.wordpress.com/2016/07/07/neoliberal-capitalism-emotion-and-morality/ (Zugriff: 27.02.2018).
[37] Eva Illouz: Einleitung – Gefühle als Ware, in: Eva Illouz (Hg.): Wa(h)re Gefühle. Authentizität im Konsumkapitalismus. Berlin 2018, S. 23.
[38] Roy Coleman : Neoliberal Capitalism, Emotion and Morality, Online Unter: https://emotionalstates.wordpress.com/2016/07/07/neoliberal-capitalism-emotion-and-morality/ (Zugriff: 27.02.2018).
[39] Ebd.