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1/01 Politik - Inhaltsverzeichnis

Ein Mann für alle Jahreszeiten.
Ein anthropologischer Blick auf die öffentliche Repräsentation
und die Kulturpolitik der Freiheitlichen Partei Österreichs
Andre Gingrich

Die kulturelle Unsichtbarkeit von Gegenwartsarmut.
Überlegungen zur Themenwahl der Europäischen Ethnologie
Michi Knecht

New Economy - Leitkultur - Lebenswissenschaften.
Die Europäische Ethnologie und die Politik der Identitäten
Wolfgang Kaschuba

Waving the Flag
Orvar Löfgren

Wenn ihr gewinnt, muss ich die Koffer packen.
Die Lega Nord im Stadtteilalltag: Vom praktischen Umgang mit Politik und Gruppengrenzen
Julia Schaaf

Geopolitik und kulturelles Erinnern in Nordirland.
Versuch einer virtuellen Geschichte
Ullrich Kockel

"Gesundes Volkstum" gegen Globalisierung.
Politische Zukunftsvisionen für Serbien
Martin Prochazka

Kunstinsert
Axel Staudinger

1/01 Politik - Editorial

Vor ungefähr einem Jahr - die neue österreichische Bundesregierung war gerade ein paar Monate im Amt und es hatte eine Politisierung und Polarisierung in der österreichischen Öffentlichkeit eingesetzt, wie das nach 1945 noch nicht zu erleben war - fragte mich eine Frankfurter Kollegin, warum sich die Europäischen Ethnologinnen und Ethnologen aus Österreich nicht intensiver mit dieser Problematik beschäftigten. Mit dieser Frage im Ohr fuhr ich zu unserer Redaktionskonferenz nach Graz und unterbreitete den Vorschlag, einen KUCKUCK den politischen Verhältnissen in Österreich zu widmen. Der Tenor meiner Mitherausgeberinnen und -herausgeber lautete jedoch: Politik ja, auf Österreich beschränkt nein. Also fällten wir die Entscheidung, eine Ausgabe zum Thema Politik zu planen, wobei für uns die Schwierigkeit bestand, daß wir eigentlich die meisten unserer bisherigen Themen als politisch verstehen und sich die Spezifik dieses Heftes erst erweisen mußte.

Wir ließen uns von der Idee leiten, daß Wissenschaftler und Intellektuelle sich verstärkt in politische Diskurse einbringen und an der Lösung gesellschaftlicher Probleme mitwirken sollten. Dies ist vor allem deswegen geboten, weil viele jener Diskursfelder Oberwasser zu gewinnen scheinen, die einer humanistischen Anthropologie widersprechen, wie sie uns vorschwebt. Ich denke zum Beispiel an ethno-nationalistische Diskurse, die im letzten Jahrzehnt wieder an Bedeutung gewonnen haben.

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